SPD Koblenz im Dialog mit Andrea Nahles
Bereits lange vor Beginn war der Saal der DRK Begegnungsstätte bis auf den letzten Platz gefüllt. Zu Gast beim monatlichen Dialog der Koblenzer SPD war Andrea Nahles, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.
Unter der Leitung von Dr. Thorsten Rudolph (MdB) und Detlev Pilger, dem Vorsitzenden der SPD Koblenz, wurde 60 Minuten über die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt diskutiert.
„Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr weitgehend aus. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Oktober zwar abgenommen; wie schon im Vormonat waren die Rückgänge aber sehr gering. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,0 Prozent.“, so Andrea Nahles zu Beginn der Veranstaltung bezüglich der aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
Auch das Thema „Ausbildung“ stand im Fokus der Diskussion. So konnte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit berichten, dass auch im Beratungsjahr 2023/24 mehr Ausbildungsstellen gemeldet worden sind als Bewerberinnen und Bewerber am Markt vorhanden sind. „Die Herausforderungen, junge Menschen und Ausbildungsstellen zusammenzubringen sind gerade In Zeiten von Fachkräftemangel eine große Herausforderung, auch für die Politik“, ergänzte Detlev Pilger.
Auch das Thema der Fachkräftegewinnung durch Zuwanderung konnten die Koblenzer Genossinnen und Genossen, sowie die vielen Gäste mit ihrer ehemaligen Parteivorsitzenden besprechen. „Der Fachkräftemangel ist etwas, das wir bewältigen können. Es ist nur wie immer Arbeit notwendig, um es hinzukriegen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit. Zwar sei vieles verbessert worden, für viele Menschen gleiche der Weg, um Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu bekommen, immer noch einem Hindernisparcours. „Das reicht noch nicht und ist für die Leute teilweise immer noch demotivierend. Da müssen wir uns bessere Strategien überlegen“, sagte Nahles.
Künstliche Intelligenz habe einen großen Einfluss auf die Arbeitswelt, referierte Nahles zum Abschluss der Veranstaltung. Doch die Chefin der Bundesagentur zog daraus interessante Schlüsse. „Es gibt genau zwei Länder weltweit, die sich in die Hände klatschen sollten: Japan und Deutschland“, sagte sie. Deutschland und Japan stehen bei alternder Gesellschaft mit geringer Geburtenrate vor ähnlichen demographischen Herausforderungen, bei denen Künstliche Intelligenz nützlich sein könne. Automatisierungsprozesse seien keine Schreckensnachricht, sondern „Teil der Lösung, die wir brauchen“.